Großbrand von Lager- und Verpackungshallen in Thalmassing

Nachdem unser LF 20 als erstes Fahrzeug am Brandort in der Hauptstraße eingetroffen ist – kurz darauf folgten unser LF 8/6 und das HLF 20 der FF Alteglofsheim wurden sofort Erstmaßnahmen, unter anderem unter schwerem Atemschutz, ergriffen. Nach wenigen Minuten war erkennbar, dass die alarmierten acht Feuerwehren, die aufgrund des Stichwortes B4 auf der Anfahrt oder schon im Bereitstellungsraum bzw. an der Einsatzstelle waren, der Lage nicht Herr werden können, weshalb eine Alarmstufenerhöhung auf B5 folgte. In der Zwischenzeit wurde alles dafür getan, um ausreichend Löschwasser an die Einsatzstelle zu bekommen. Als erstes wurden B-Leitungen von den Hydranten im Kellerweg, in der Wolkeringer Straße und in der Hauptstraße zu den verschiedenen Brandstellen verlegt und eine Druckerhöhung beim Wasserzweckverband angefordert. Die „stationäre“ Wasserversorgung war jedoch bei weitem nicht ausreichend, weshalb die Wasserentnahme aus offenen Gewässern bei der Hauptstraße und die Wasserförderung aus Tanklöschfahrzeugen und Fässern von Seiten der Wolkeringer Straße und der Hauptstraße eingerichtet wurde. Außerdem stand den Feuerwehren noch die Entnahme von Löschwasser aus einem Brunnen zur Verfügung. Zwischenzeitlich brach dann während der Löscharbeiten das Hydrantennetz zusammen, was die Wichtigkeit der wasserführenden Fahrzeuge im Pendelverkehr verdeutlichte.

Die örtliche Einsatzleitung übernahm der zuerst eintreffende Gruppenführer unserer Feuerwehr. Hier wurden die eintreffenden Kräfte und Drehleitern zum Angriff und Aufbau von ersten Riegelstellungen aus mehreren Richtungen eingeteilt. Die vier Ortsfeuerwehren (mit TSF) wurden eingeteilt zur Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz vom Kellerweg bzw. Hauptstraße und parallel eine erste Leitung von offenen Gewässern in der Ortsmitte, da bereits abzusehen war, dass die Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz nicht ausreichend sein wird. Kurz nach Eintreffen der Landkreisführung (KBI, KBR) und Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) übergaben wir die Einsatzleitung. Wir standen dann, aufgrund der Orts- und Objektkenntnisse, noch beratend zur Seite. Zug- bzw. Gruppenführer aller Feuerwehren unterstützten vorbildlich und übernahmen Koordinationen in ihren eingesetzten Bereichen.

Diese gesammelten Kraftanstrengungen führten nach und nach zum Erfolg. Der sich mittlerweile über drei Hallenkomplexe erstreckende Brand konnte unter größtem Personal- und Materialeinsatz eingedämmt werden und war nach knapp 2 Stunden unter Kontrolle. Auf allen vier Seiten löschten Drehleitern mit Wenderohren. Im Westen die FF Neutraubling, im Norden die FF Schierling, im Osten die FF Mintraching und im Süden die FF Bad Abbach. Insgesamt waren zu diesem Zeitpunkt knapp 40 Feuerwehren im Einsatz. Die angrenzenden Gebäude, unter anderem das Bürogebäude im Hof und das Wohnhaus der vom Brand betroffenen Familie konnten unter größter Kraftanstrengung gesichert werden. Dass sich der Brand nicht noch weiter in den eng verzweigten Gebäudekomplexen ausbreiten konnte, war auch einer Brandmauer zu verdanken, die massiv verteidigt wurde, so dass glücklicherweise angebaute Hallen nicht oder nur leicht zu Schaden kamen. Ein angebauter Flüssiggastank wurde ständig gekühlt.

Die Feuerwehrleute mussten die Löscharbeiten von außen gerade im östlichen und südlichen Bereich unter schwerem Atemschutz durchführen, da die Rauchentwicklung enorm war und der Wind die Löscharbeiten entsprechend erschwerte. Auf den anderen Seiten wurde weitestgehend mit Filtermasken gearbeitet. Da im gesamten Komplex, hauptsächlich aber in der Halle, in der der Brand ausbrach, Brände wieder aufflackerten, wurden Glutnestern mit Baggern aufgerissen und wieder abgelöscht.

Da der Einsatz sehr kräftezehrend war, wurde als Erstmaßnahme von unserer Feuerwehr die Versorgung mit Essen und Getränken sichergestellt. An dieser Stelle Danke an die Gemeinde und die beteiligten Geschäfte. Später wurde an unserem Feuerwehrgerätehaus vom Rettungsdienst eine mobile Feldküche und ein mobiles Bettenlager eingerichtet, um die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken zu versorgen, sowie falls notwendig medizinisch zu versorgen. Glücklicherweise gab es nur zwei leicht Verletzte. An dieser Stelle guten Besserung!

Nach und nach konnten nicht mehr benötigte Einsatzkräfte nun wieder abrücken. Ab ca. 18 Uhr folgte für uns und unseren Ortsteilfeuerwehren die Brandwache. Zusätzlich blieb noch die FF Schierling mit der Drehleiter vor Ort und stellte für die Nacht ihren Lichtmastanhänger mit Personal zur Verfügung. Die Brandwache wurde in zwei Schichten sichergestellt und in der Nacht wurden immer wieder Nachlöscharbeiten durchgeführt. Diese zogen sich bis in den frühen Nachmittag des Folgetages, an dem auch noch einmal Bagger zum Zerlegen von Glutnestern zum Einsatz kamen. Als die Brandstelle von der Polizei und der Versicherung freigegeben wurde, wurde nach nochmaliger Kontrolle durch die Feuerwehren der Einsatz für beendet erklärt. Zur Sicherheit wurde noch eine Wasserversorgung über einen Hydranten am Einsatzort errichtet, damit ggf. nochmals aufkommende kleinere Brände zügig abgelöscht werden können.

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen beteiligten Einsatzkräften, Hilfsorganisationen, der Gemeinde, hier speziell dem Bauhof und allen Privatpersonen bedanken, die so zahlreich unterstützt und geholfen haben. Der vom Brand betroffenen Familie wünschen wir viel Kraft!