Statement des Kommandanten der FF Thalmassing zum Thema "Lärmbelästigung"
Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger,
24 Stunden am Tag / 7 Tage die Woche / 365 Tage im Jahr.
So sehen im Regelfall die Dienstzeiten für einen aktiven Feuerwehrler aus.
Um zum Zeitpunkt des Einsatzes voll einsatz"fähig zu sein, müssen wir (genauso wie in einer Sportart) üben und trainieren.
Leider kommen immer wieder Bemerkungen wie „müsst ihr Nachts mit Martinshorn fahren“, „warum muss Nachts die Sirene laufen – lasst Euch doch still alarmieren“ oder „warum ist um 20 Uhr noch so ein Krach am Gerätehaus“ wenn Übungen stattfinden und Notstromaggregat oder Fahrzeuge laufen.
Leider sind das keine Einzelfälle. Wir als Feuerwehrler hören diese Kommentare immer wieder.
Bevor das nächste Mal jemanden einer der o.g. oder ähnliche Kommentare auf der Zunge liegen, möchten wir zum Nachdenken anregen.
- Alle Feuerwehrler machen den Dienst in Ihrer Freizeit / ehrenamtlich und unentgeltlich
- Alle Feuerwehrler gehen unter Tags genauso in die Arbeit wie alle anderen auch
- Wir machen den Feuerwehrdienst in unserer Freizeit / als Hobby
- Wir liegen nachts - wenn die Sirene alarmiert – auch in den Betten und schlafen, nur das wir dann ausrücken und teilweise Stunden unterwegs sind. Auch wenn es nur ein kurzer Einsatz sein sollte, ist man hellwach und muss auch erst wieder einschlafen können.
- Wir – auch wenn nachts ein Einsatz ist – morgens um 6 oder 7 Uhr wieder aufstehen müssen in die Arbeit
Zu den o.g. Punkten möchte ich nur so viel sagen:
- Martinshorn muss immer sein - aus versicherungsrechtlichen Gründen auch beim "kleinsten Einsatz"
- Sirene ist „die“ Erstalarmierung in ganz Bayern
- wir müssen abends üben weil wir unter Tags in der Arbeit sind
Wir machen das alles in unserer Freizeit als Hobby, um im besten Fall nur eine Ölspur oder einen Baum auf der Straße zu beseitigen oder im schlimmsten Fall Menschen aus einem brennenden Haus zu retten und schwerstverletzte aus einem Autowrack zu befreien.
Die Feuerwehr ist kein Verein wie jeder andere sondern eine Hilfsorganisation. Eine Feuerwehr gehört zu jeder Gemeinde und ist auch eine Pflichtaufgabe der Kommunen.
Pöbeleien und Beleidigungen gegen Einsatzkräfte (egal ob Feuerwehr / Polizei oder Rettungsdienst) können und dürfen nicht sein. Mit einer gewissen Lockerheit / Verständnis und Respekt füreinander würden vermeintliche „Probleme“ gar nicht erst als solche wahrgenommen.
In diesem Sinne - mit kameradschaftlichen Grüßen
Thomas Scharl
1. Kommandant
Freiwillige Feuerwehr Thalmassing