Typisierungsaktion im Rahmen des Dorffests ein voller Erfolg

25.08.2025
Verein
Die wichtigste Botschaft des Wochenendes war schon vorher bekannt: Lisa, die im Juni die Diagnose Leukämie erhalten hat, hat einen passenden Stammzellenspender gefunden!

Die bereits vor dieser tollen Nachricht angelaufene Organisation der großen Typisierungsaktion im Rahmen des Thalmassinger Dorffests wurde daraufhin trotzdem weiterverfolgt und die Veranstaltung wie geplant durchgeführt. Denn: Genau wie Lisa warten überall auf der Welt viele Menschen auf einen passenden Spender. Im eigens für die Typisierung aufgestellten Festzelt ließen sich ca. 180 Menschen registrieren. Darunter waren auch der stellvertretende Ministerpräsident Huber Aiwanger und MdL Patrick Grossmann, die das Fest jeweils am Sonntag besuchten. Im Vorfeld waren über 220 Freiwillige bereit, sich online registrieren zu lassen. Landrätin Tanja Schweiger war bereits am Samstag vor Ort zur Eröffnung der Veranstaltung vor Ort.

Organisiert wurde die Aktion inklusive dem großen Rahmenprogramm von einem kleinen ORGA-Kreis, der aus (Vorstands)Mitgliedern der Dorfgemeinschaft Wolkering und Umgebung e.V. sowie der Feuerwehr Thalmassing zusammengesetzt war. Vom CSU-Ortsverband wurde dafür dankenswerterweise die „Plattform Dorffest“, welches jedes Jahr im August stattfindet, zur Verfügung gestellt, inkl. bestehender Infrastruktur und der „bewährten Mannschaft“. Aufgrund des heuer deutlich höheren Aufwands waren darüber hinaus viele freiwillige Helfer der Feuerwehr, der DWU, des JU-Kreisverbands und aus Lisas Familienumfeld und Freundeskreis dabei, um Typisierungsaktion und Fest gleichermaßen in dieser Größenordnung stemmen zu können. Um die eigentliche Registrierungsaktion kümmerte sich der Elternbeirat des Kindergartens, nach entsprechender Einweisung durch das Fachpersonal der DKMS.

Christian Wild, zweiter Vorstand der DWU und Werner Wittmann, Vorstand der Thalmassinger Feuerwehr erklärten: „Für die Vorbereitung standen uns nicht einmal vier Wochen zur Verfügung, da im Vorfeld viele Details mit der DKMS abgestimmt werden mussten. Wir sind froh, dass die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten so reibungslos funktionierte. Alle hatten das gleiche Ziel vor Augen!“

Sobald der Rahmen stand, lief im Hintergrund eine große Maschinerie an Planungen an. Erweiterte Infrastruktur wie z.B. zusätzliche Schankwägen, Kühlschränke, Spülmaschinen, Grills, Zelte etc. war notwendig. Die zahlreichen Helferpositionen mussten definiert und besetzt werden. Die Aktion wurde ab diesem Zeitpunkt laufend - sowohl online als auch mittels Flyer und Presseberichten - umfangreich beworben. Der Auf- und Abbau mussten geplant werden. Um das benötigte Material dafür immer zur richtigen Zeit an Ort und Stelle zu haben, war ein großer logistischer Aufwand notwendig. Das bereits bestehende Rahmenprogramm des Dorffests wurde um zahlreiche Highlights erweitert. Musiker bzw. Kabarettisten wie Gstanzlsänger „Bäff“ und „Da Bobbe“ gaben ihre Darbietungen zum Besten. Die „Denglinger Buam“ sorgten den ganzen Samstag Abend über für die musikalische Umrahmung – am Sonntag war Anton Ferstl alias „Da Rogginger“ dafür zuständig. Für die Kinder waren der Besuch von Donikkl und der Auftritt von Jongleur MadHias am Sonntag der Höhepunkt. Außerdem war das Regensburger Kasperltheater für zwei Vorführungen mit von der Partie. Zahlreiche regionale Sportler aus den Bereichen Baseball, Eishockey und Handball waren an beiden Tagen vor Ort und standen für Autogrammwünsche bereitwillig zur Verfügung. Nahezu alle Neuzugänge der „Bunkerladies“ (Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg) ließen sich vor Ort typisieren – stark! Mehr als beeindruckt waren die Besucherinnen und Besucher, als am Sonntag Nachmittag etwa 40 Biker mit ihren schweren Motorrädern über die Luckenpainter Straße rollten und dem Fest einen Besuch abstatteten.

Da fast die komplette Auswahl an Speisen und Getränken von vielen bereitwilligen Unternehmen und Privatpersonen gespendet wurde, ist es nun möglich, einen sehr großen Teil des Erlöses an die DKMS zu spenden. Lediglich die Unkostendeckung (alleine an Kosten für die GEMA fielen über 1.000 Euro an!) musste von den Einnahmen abgezogen werden. Wild erläutere: „Da die Aktion auf Spendenbasis durchgeführt wurde, konnten bis zu 10.000 Euro an Steuern gespart werden. Die Spendensumme hätte sich dadurch nahezu halbiert!“

Stefan Seitz von der DWU erklärte auf dem Fest mehrmals, warum die DKMS auf viele Spenden angewiesen sei: „Die Kosten für die Registrierung eines Spenders belaufen sich auf 50 Euro. Für den Spender ansich ist seine Registrierung natürlich nicht mit Kosten verbunden, was bedeutet, dass diese durch Organisationen wie die DKMS getragen werden. Alleine durch die Registrierungen im Rahmen des Dorffests fallen demnach Kosten in Höhe von über 20.000 Euro an!“

Wir freuen uns, dass wir als Feuerwehr unseren Anteil für dieser großartigen Aktion leisten durften.  

Weltweit erhält alle 23 Sekunden ein Mensch die Diagnose Leukämie – damit beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die Suche nach einem passenden Spender. Genau wie Lisa finden in der Regel neu von zehn Menschen innerhalt von drei Monaten einen passenden Spender. Dies ist aber nur möglich, weil sich irgendwann irgendjemand dazu entschieden hat, sich registrieren zu lassen. Dennoch ist die Zahl der weltweit registrierten Menschen verhältnismäßig sehr gering. Mit 41 Millionen sind das 0,75 % aller Menschen im möglichen Spendenalter. Veranstaltungen wie die große Typisierungsaktion beim Dorffest in Thalmassing tragen laut DKMS dazu bei, dass das Thema immer wieder ins Bewusstsein der Menschen gerückt wird und damit mehr Menschen dazu bewogen werden, sich registrieren zu lassen. Jeder der zahlreichen Besucher, Helfer und Unterstützer hat somit seinen ganz persönlichen Teil dazu beigetragen, dass an Leukämie erkrankte Menschen Hoffnung haben dürfen - ähnlich wie Lisa - bald einen passenden Stammzellenspender zu finden.